Ukraine Erkundung 2011

Erkundungstour Ukraine - Za Karpatia

Reisebericht von der Ukraine Erkundungstour

Anreise

Am Donnerstag den 2. Juni sind vier Reiselustige   (Daniele, Ute, Waldi, Günther)  in Richtung Osten losgefahren. Treffpunkt war 08:00 in Frohnleiten. Nach einem guten Kaffee ging es über Wien in die Slovakei nach Smolnik (ca. 50 km vor Kosice)

Hier haben wir unseren guten Freund und Endurofreak Lubos getroffen und nach einem guten Abendessen noch viel zu erzählen gehabt. Hier in Smolnik wäre auch ein wunderbares Endurogebiet aber es gibt momentan keine Möglichkeit mehr die Waldwege legal zu befahren. Also blieb es bei Bier und Borovicka.

Am Freitag morgen sind wir dann über Kosice zur Grenze nach Vysne Nemecke -Uzghorod gefahren. Wir wurden genau kontrolliert aber in 1 ½ Stunden waren wir drüber.

Danach ging es non stop in die Berge bei Nyshni Vorota. Ein Polizeiposten kontrolliert hier sämtliche Fahrzeuge aber für uns Touristen hat sich keiner interessiert. Bis hierher war die Straße erstaunlich gut und ein 100er war kein Thema. Aber dann ging es erst richtig los. Mit max. 40 km/h  zuerst nach Volovets und dann weiter in Richtig Süd-Osten nach Mishiria.

Schon bei den ersten Kilometern machte das Enduroherz große Sprünge. So viel Gegend und keiner da.
Trotzdem haben wir noch viele Kilometer gemacht um zu sehen, wie groß das Gebiet ist und ob sich auch zusammenhängende Routen finden lassen.

Schlussendlich haben wir uns aber auf einen Bergzug mit ca. 50 Km Länge konzentriert und dann auch die Infrastruktur geprüft. Tankstellen gibt es auf der Hauptverbindung genügend aber hier in den Bergen wird es eng.

Eindrücke und Ergebnisse

Das nächste Problem sind die Unterkünfte. Anscheinend soll das Gebiet für den Wintersport aufgebaut werden und es gibt unzählige Hinweise auf Hotels. Davon waren aber einige erst in Bau bzw. wir haben sie gar nicht gefunden. Die GPS Angaben im Internet haben anscheinend das mit den Längen- und Breitengraden nicht so genau genommen, jedenfalls war da nichts.

Auch viele private Anlagen entstehen. Sie sind alle liebevoll aufgebaut und auch mit Sauna Anlagen ausgestattet. Aber das mit den Betten war etwas seltsam. Denn sogar ein Untergroßer wie ich (Günther) hatte mit der Länge kleinere Probleme. Und dass es überall Doppelbetten waren, bringt uns auch nicht weiter. Denn wenn wir uns vorstellen, da müssen zwei ausgewachsene Enduristen kuscheln – da braucht man schon einigen Wodka (der übrigens ausgezeichnet ist).

Bei den großen Hotelkomplexen ist wiederrum die nicht besonders große Flexibilität ein Problem. Frühstück gibt es erst ab 9:00 und damit Schluss.

In so einem Hotel haben wir auch die erste Nacht am Freitag verbracht. Alles war in Ordnung und sauber. Der Gastgarten war etwas spärlich ausgestattet aber man hatte seine Ruhe. Und nachdem wir den ganzen Tag im Auto saßen haben wir uns auf kleine Wanderungen gemacht. Hier hat es uns richtig leid getan dass wir keine Motorräder mitgebracht hatten.

Das Essen ist bodenständig und deftig. Ich glaube Vegetarier haben hier ihre Schwierigkeiten zu überleben und wer einen empfindlichen Magen hat, braucht einigen Wodka das zu verdauen.

Am Samstag sind wir dann wieder Richtung Grenze gefahren und sind dann bei einem Restaurant und Hotel stehen geblieben. Bereits auf der Hinfahrt haben wir dort Motorräder gesehen aber eigentlich die Anlage als zu klein befunden.

Fragen kostet ja nichts und so sind wir eingebogen. Das Gartentor wurde sofort aufgemacht und wir wurden herzlich empfangen.

Hotel:   "Зустріч у Лева"

Leonid und Nadalja sind die Besitzer dieses Hotels. Sie haben kaum Englisch gesprochen, Ndadalj hat Deutsch verstanden aber nicht gesprochen. Aber mit Händen und Füßen und etwas Stottern haben wir alles erfahren.
Zu erwähnen wäre hier noch der Wachhund – ein Kaukasischer Hirtenhund der mir fast auf gleicher Höhe ins Auge gesehen hat.

So beschlossen wir kurzer Hand dass wir hier Probeliegen müssen und haben für die Nacht vom Samstag auf Sonntag zwei Zimmern gebucht. Wir müssen sagen, dieser Test war OK.

Beim Abendessen sind dann auch die Czechen mit uns zusammengesessen und haben von ihren Touren berichtet. Sie fahren schon seit 5 Jahren ca. 2 mal im Jahr hierher und haben erst einen kleinen Teil der Gegend erkundet. Gerade heute hatte es sie in einen Graben verschlagen und sie haben mehrere Stunden gebraucht bist die Husaberg’s und KTM’s wieder mit den Fahrern draussen waren.

Der Abend hat noch länger gedauert, aber die Dunkelheit hatte alles in einen netten Schleier gelegt. Nur die, die dabei waren wissen darüber Bescheid und das ist auch gut so.

Am Sonntag Morgen haben wir damit die Erkundungstour mit dem Austausch möglicher Termine und sonstigen Bedingungen und natürlich der Internetadressen usw. abgeschlossen.

Es ist sicherlich nicht vergleichbar mit unseren Hotelanlagen aber alles ist kunstvoll gebaut mit vielen kleine netten Details.
Leonid hat sogar einen Waschplatz für Motorräder auf dem Areal, dann im Nebengebäude eine Sauna mit einem Tauchbecken, das direkt aus dem Bach gespeist wird. Das Essen wird aus einem weiteren Nebengebäude zubereitet und in einem wunderschönen Gastgarten angerichtet. Der Verkehr auf der Straße lässt sich pro Stunde auf einer Hand abzählen.
Die Zeichen stehen gut und wir hoffen, dass die Tour im Herbst ein ebenso großer Erfolg wird. Die Vorzeichen stehen gut.

Rückreise

Auf der Rückreise ist dann noch der kleine Aufenthalt auf der Grenze zu erwähnen. Der Rest ist ja einwandfrei gelaufen.
Auf der Ukrainischen Seite musste wir Zollformulare ausfüllen. Das war irgendwie seltsam aber das hat uns nur ½ Stunde gekostet.
Dann ging es in Richtung Slovakische Grenze und hier haben wir lockere 4 Stunden gewartet. Es waren nur 30 Fahrzeuge vor uns. Dass dies eine EU Außengrenze ist, war uns schon bewusst, aber was hier vor sich ging war reine Schikane. Hier hilft nur ruhig Blut bewahren und Abwarten.

Als wir endlich durch waren ging es durch die Slovakei nach Wien und wieder zurück in schöne Steiermark und spät in der Nacht wurde dann der Zündschlüssel abgedreht.

 

Daten:

Anfahrt von Graz:                              900 km
Grenze Ukraine nach Podopovets    125 km
Koordinaten des Hotels                     N 48o40‘517‘‘   E 023o18970‘‘
Homepage Hotel                               www.u-leva.se-ua.net

 

Von:   Günther 

Enduro for ever!